Die Disziplin: «Die meisten Schnitte in einer Minute durch Tatami Omote (Matte aus Igusa Gras) mit einem einhändig geführten Schwert» . Alex Guefroy hat mit dem Schwert Braida aus der Waffenschmiede Zürcher den Weltrekord geschlagen. Bis dahin hatte der Rekord aus 25 Schnitten in einer Minute durch die 10 cm dicken Bambusstrohmatten bestanden. Dieser wurde von Alex auf 71 Schnitte hochgestemmt, fast eine Verdreifachung. Das Schwert wurde in der Waffenschmiede von Reto Zürcher hergestellt.

Sie ist jung, wunderschön, dynamisch, ausbalanciert, anziehend in der Erscheinung und: extrem gefährlich. Ihr Körper harmonisch in der Formgebung, ein Farbenspiel welches den Betrachter einnimmt, die Details bewusst für ihren Zweck gewählt, ihr Charakter energisch, schnell und entscheidend… «Braida», ein europäisches Anderthalbhandschwert mit wurmbunter Damastklinge, wurde in Huttwil geschmiedet und hat im Mai 2021 zusammen mit Ihrem «Schwertträger» Alex Gueffroy aus Rüedisbach einen Weltrekord gebrochen und neu aufgestellt. Die Waffenschmiede Zürcher veröffentlichte nun einen kurzen Film zum Weltrekord (Link Youtubefilm auf der Seite der Waffenschmiede). Der bestehende Rekord stand bei 25 Schnitten in 60 Sekunden. Das Duo Alex und Braida setzten die Latte auf sagenhafte 71 Schnitte. Eingetragen ist der Weltrekord bei Official World Records.

Nebst der Wahl des Materials, das geschnitten wird, gibt es vier ausschlaggebende Komponenten beim Mattenschneiden: der Schnittwinkel, das ausgeführte Schneiden, also die Kontrolle über das Schwert, während der Widerstand durchtrennt wird, die Schnelligkeit des Schnittes und die Beschaffenheit der Klinge. Stimmt eine dieser Voraussetzungen nicht, besteht die Gefahr das der Schnitt scheitert und das Ziel nicht ganz oder an der falschen Stelle durchgeschnitten wird.

Dieser Weltrekord ist auch ein schönes Statement zu dem neu erlangten Bewusstsein der Schwertkultur in Europa. Überall gibt es wieder Schwertschmiede und etliche Vereine, die den Umgang mit deren Produkten üben und ausführen. «Unsere Europäische Schwertkultur war sehr ausgeprägt mit etlichen Hochleistungen in Klingenform. Im Gegensatz zu Japan wurden die langen Klingen vom Gewehr fast komplett ins Vergessen gedrängt, bis sie jetzt wieder ein Comeback erleben dürfen», erklärt Reto Zürcher. Es freut Alex und Reto sehr, mit ihrer gemeinsamen, doch nicht alltäglichen, Leidenschaft eine solche Marke gesetzt zu haben. Sie sind gespannt auf einen Herausforderer und freuen sich zugleich auf die nächste Hürde, der sie sich stellen werden.

PD, Beitragbilder: Waffenschmiede Zürcher