In den letzten Wochen war es aussergewöhnlich heiss. Nicht nur wir Menschen spüren die Auswirkungen der aktuellen Wetterlage, auch die Vögel müssen sich mit den hohen Temperaturen arrangieren. Zwar sind sie dafür gut gerüstet, dennoch können wir unsere gefiederten Freunde unterstützen: Einheimische Büsche im Garten spenden Schatten, und Vogelbäder mit täglich frischem Wasser werden gerne besucht.
Die nächste Hitzewelle steht bevor. Nicht nur die Menschen, auch die Natur muss mit der Hitze zurechtkommen. Die Vögel müssen sich ebenfalls damit arrangieren, sie haben aber Anpassungen, die ihnen das Leben bei hohen Temperaturen erleichtern. Vögel haben eine Körpertemperatur von rund 41°C und tolerieren Hitze deshalb weit besser als Menschen. Zudem verkraften sie eine Zunahme der Körpertemperatur auf bis zu 46°C in der Regel gut. Vögel verlieren sehr wenig Flüssigkeit, da ihr Kot sehr wenig Wasser enthält.
Zudem können Vögel im Gegensatz zu uns Menschen nicht schwitzen. Das mindert den Flüssigkeitsverlust zusätzlich, erschwert aber die Abkühlung. Um sich abzukühlen, hecheln Vögel wie Hunde. Beim Ein- und Ausatmen durch den offenen Schnabel verdunstet Wasser, wodurch Wärme abgegeben wird. Zusätzlich bewegen sich Vögel bei hohen Temperaturen weniger, verlegen die Aktivität in die kühleren Morgen- und Abendstunden, suchen vermehrt schattige Plätze auf und baden und trinken häufiger.
Um den Vögeln zu helfen, sind im Garten nun einheimische Büsche und Sträucher wertvoll. Sie liefern Schatten, kühlen die Umgebung und liefern Nahrung in Form von Insekten. Dasselbe gilt für begrünte Aussenfassaden. Sorgen, dass die Vögel verdursten könnten, muss man sich keine machen, da sie leicht zur nächsten Wasserstelle fliegen können. Ein Vogelbad wird aber in der Regel gerne angenommen. Wichtig ist, dass das Wasser mindestens einmal täglich gewechselt wird, damit die Hygiene gewährleistet ist. So kommen unsere Vögel ohne grössere Probleme durch diese Hitzewelle.
Was tun mit einem Mauersegler?
An heissen Sommertagen werden aus den Nestern gefallene junge Mauersegler am Boden gefunden. Die jungen Mauersegler leiden unter Hitzestress, wenn es in den Nestern unter Dachziegeln tagsüber mehr als 50 °C heiss wird. Die noch nicht flugfähigen Jungvögel versuchen dann der Hitze auszuweichen, verlassen das Nest vorzeitig und landen unsanft am Boden. Ohne Hilfe würden sie sterben, da sie ausserhalb des Nestes von ihren Eltern nicht weiter gefüttert werden. Sie sollten daher in eine Pflegestation gebracht werden, wo sie fachkundig versorgt werden können. Weitere Informationen: www.vogelwarte.ch/was-tun-mit-einem-mauersegler
PD Vogelwarte Sempach / Beitragsbild (Buchfink): Marcel Burckhardt