Die Berggebiete verdienen eine verstärkte Aufmerksamkeit in der Bundespolitik. Diese klare Botschaft überbrachte Bundespräsident Guy Parmelin anlässlich der Generalversammlung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB. Eine von Bundespräsident Parmelin eingesetzte Begleitgruppe hat diesbezüglich verschiedene Stossrichtungen formuliert. Dazu gehören u.a. die Stärkung des Bildungswesens und die Förderung von attraktiven Wohnmöglichkeiten im Berggebiet. Diese Stossrichtungen decken sich weitgehend mit den Anliegen einer Resolution, welche die Mitglieder der SAB anlässlich der Generalversammlung verabschiedeten.
Die Corona-Pandemie stellte und stellt gerade auch für die Berggebiete und ländlichen Räume eine gewaltige Herausforderung dar. Die Pandemie zeigt auch klar auf, wie wichtig eine Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Berggebiete und ländlichen Räume ist. Diesbezüglich sind die Bundespolitik und alle anderen relevanten Akteure gefordert, ihr Engagement für die Berggebiete und ländlichen Räume zu verstärken. Die Weiterentwicklung der Berggebietspolitik stand denn auch im Zentrum der diesjährigen Generalversammlung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie wurde die Generalversammlung der SAB online durchgeführt.
Ein deutliches Bekenntnis des Bundespräsidenten für die Berggebiete
Anlässlich der Generalversammlung der SAB betonte Bundespräsident Guy Parmelin die Bedeutung des nationalen Zusammenhaltes und die wichtige Rolle der Berggebiete. Der Vorsteher des Departementes für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF hielt klar fest, dass er sich dafür einsetzen werde, dass «die Instrumente und Politiken des Bundes die Situation der Berggebiete wirksam verbessern». Zu diesem Zweck hatte er bereits Ende 2019 eine Begleitgruppe zur Weiterentwicklung der Berggebietspolitik eingesetzt. Die Begleitgruppe umfasst Berggebietsexponenten aus den verschiedenen politischen Parteien und Kantonen. Die Begleitgruppe hat mehrere zentrale Steuergrössen für die wirtschaftliche Entwicklung der Berggebiete identifiziert. Dazu gehören namentlich Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation, die Sicherstellung von attraktivem Wohnraum, eine verstärkte Ausrichtung der Förderinstrumente auf die besondere Situation der Berggebiete sowie eine bessere Abstimmung zwischen den verschiedenen Departementen und Bundesämtern. Zur Konkretisierung dieser Stossrichtungen soll erstmalig ein Aktionsplan Berggebiete erarbeitet werden.
Resolution verabschiedet
Die Mitglieder der SAB betonten anlässlich der GV ebenfalls, dass die Berggebietspolitik gestärkt werden muss. Sie haben dazu eine Resolution verabschiedet. Die Resolution fordert u.a., dass die Anliegen der Jugendlichen aus den Berggebieten und ländlichen Räumen verstärkt bei der Politikgestaltung berücksichtigt werden. Die SAB hat dazu im Jahr 2014 ein Jugendforum gegründet. In diesem Forum können die Jugendlichen ihre Anliegen an die Politik formulieren. Drei Themenbereiche stehen für die Jugendlichen zuoberst auf der Agenda: günstiger Wohnraum, gute Erreichbarkeit und attraktive Freizeitmöglichkeiten. Diese Anliegen decken sich zu einem grossen Teil mit den Stossrichtungen der oben erwähnten Begleitgruppe von Bundespräsident Parmelin zur Weiterentwicklung der Berggebietspolitik. Die SAB erwartet vom Bundesrat, dass er nun zusammen mit den betroffenen Akteuren konkrete Massnahmen einleitet. Die laufenden Arbeiten des Bundes für die Erarbeitung eines departementsübergreifenden Aktionsplanes Berggebiete stellen dafür den geeigneten Rahmen dar.
Die Potenziale der Berggebiet besser kommunizieren
Die SAB ruft den Bundesrat zudem dazu auf, das Projekt einer Landessaustellung 2027 im Berggebiet zu unterstützen. Muntagna 27 sieht eine dezentrale Landessaustellung im gesamten Berggebiet vor. Eine derartige Landesaustellung ist ein ideales Gefäss, um der breiten Bevölkerung die vielfältigen Herausforderungen und Potenziale der Berggebiete zu vermitteln und so zu einem verstärkten Dialog zwischen Stadt und Land beizutragen.
PD SAB / Beitragsbild: Swisstopo